Schwimmteich selber bauen: Geht das?
Schwimmteiche gewinnen immer mehr an Popularität und sind eine beliebte Alternative zu einem gewöhnlichen Swimmingpool oder einem Naturpool. Es ist ein kleines Naturparadies und man kann sein ganz persönliches, individuelles Biotop kreieren. Egal ob man seine Bahnen in ihm zieht, die Füße im Wasser baumeln lässt oder einfach nur den schönen Teich ganz in Ruhe betrachtet, er verbessert in jedem Fall die Lebensqualität.
Ein Schwimmteich ist nicht nur eine schöne, ästhetische Ergänzung des Gartens, sondern bietet auch die Möglichkeit, sich zu entspannen und den Geist zu erfrischen. Er ist auch eine kostengünstige und natürliche Alternative zu einem Swimmingpool, da er weniger Wartung und keine Chemikalien benötigt.
Funktioniert das Ökosystem des Schwimmteiches optimal, spart man sich den Großteil der Pflege, da das Ökosystem die Reinigung übernimmt. So kommt es im Teich übrigens nicht zu Algenblüten.
Mit etwas handwerklichem Geschick kann man auch einen Schwimmteich selber bauen. Die Kosten für einen Schwimmteich variieren dabei im Schnitt je nach Typ zwischen 180 und 1300 Euro pro Quadratmeter. Wie das Bauen eines Schwimmteiches funktioniert und was man benötigt, erklären wir in diesem Beitrag.
Der geeignete Standort für einen Schwimmteich
Um sicherzustellen, dass Mikroorganismen, Fische und Teichpflanzen dauerhaft in dem Schwimmteich überleben können und sich das Ökosystem optimal einstellen kann, ist die Auswahl des Standortes besonders entscheidend. Man sollte einen eher schattigen Standort wählen, denn zu viel Sonne schadet der Wasserqualität, sowie Fischen und Wasserpflanzen. Ein sonniger Standort fördert ebenfalls ungewollten Algenwuchs.
Es ist ratsam, den Standort des Schwimmteiches nicht zu nah an Bäumen zu planen, denn auch abgestorbene Pflanzenteile und Laub erhöhen die Nährstoffe im Teich, was zu Algenblüten führen kann.
Ein Standort, der durch beispielsweise eine Hecke oder Hauswand vor zu viel Sonneneinstrahlung geschützt ist, eignet sich ideal.
Schwimmteich ausreichend groß planen
Die angemessene Größe eines Schwimmteiches hängt von den diversen geplanten Teichzonen ab. Zu der geplanten Schwimmzone sollte mindestens eine Regenerationszone mit eingeplant werden. Zu der Regenerationszone zählen die Flach- und Tiefwasserzonen, sowie Ufer- und Sumpfzone. Sie gilt auch als Rückzugsort für diverse Teichbewohner.
Es gilt zu berücksichtigen, dass man bei einem Teich von einem Volumen von 100 Kubikmetern oder einer Tiefe von mehr als 2 Metern in den meisten Bundesländern eine Baugenehmigung vom örtlichen Bauamt einholen muss.
Auch wenn man sich nur einen kleinen Schwimmteich wünscht, gilt es mindestens 20 Quadratmeter einzuplanen. Im Idealfall nutzen Schwimm- und Regenerationszone jeweils die Hälfte der Fläche. Man hat auch die Möglichkeit, verschiedene Regnerationszonen anzulegen, welche gemeinsam die Hälfte der Fläche des Schwimmteiches einnehmen. Menschen, die gerne und viel in ihrem Teich schwimmen möchten, benötigen eine Größe von mindestens 35 ㎡ bis 60 ㎡.
Der Schwimmbereich sollte zumindest 150 cm tief sein. Um zu verhindern, dass Fische über den Winter hinweg sterben, muss die Tiefe des Teiches mindestens 80 cm betragen.
Grube mit Mini-Bagger ausheben
Hat man die Planung hinter sich und die zukünftige Teichform abgesteckt, muss die Teichgrube ausgebaggert werden. Dies funktioniert am besten mit einem Mini-Bagger, welchen man leicht mieten kann. Das Ausschachten eines Teiches mit Schaufeln, Spaten oder ähnlichen Werkzeugen ist nicht zu empfehlen.
Beim Aushub sollte man die diversen Teichzonen vorbereiten und dabei die ideale Tiefe und Bedingungen für Pflanzen und Teichbewohner beachten. Wer seine Ruhezonen und Schwimmzonen deutlich trennen will, kann gegebenenfalls Trennwände anlegen. Diese sollten unter der Wasseroberfläche installiert werden, um die Zirkulation des Teichwassers nicht negativ zu beeinflussen.
Folie auslegen, Filter installieren und Grund füllen
Ist die Grube des Teiches ausgehoben und die unterschiedlichen Zonen angelegt, ist der nächste Schritt die sorgfältige Auslegung der Teichfolie. Man legt sie in einzelne Bahnen, die abhängig vom Material anschließend verklebt oder verschweißt werden. Am Rand des Teiches lässt sich die Folie beispielsweise mit Randsystemen, Steinen oder Kies befestigen.
Jetzt ist es an der Zeit eine Filteranlage zu installieren, wenn du dem Ökosystem deines Teiches etwas nachhelfen willst. Obwohl ein Schwimmteich ohne jegliche Technik weniger Wartung benötigt und leichter im Aufbau ist, lohnt es sich, ihn zu installieren. Der Sauerstoffaustausch im Wasser wird angeregt und die Qualität des Wassers deutlich verbessert.
Anschließend füllt man die geplanten Regenerationsbereiche mit Teicherde und Füllsand, sodass Wasserpflanzen gut wachsen können. Der Boden der Schwimmzone sollte mit Erde und Sand so naturnah wie möglich gestaltet werden. Jetzt wird der Teich mit Wasser gefüllt.
Bepflanzung und Fischbesatz
Im Grunde kann man für einen Schwimmteich fast alle Wasserpflanzen wählen, die auch für Teiche mit Fischbesatz geeignet sind. Man sollte vor dem Pflanzen auf Nummer sicher gehen und überprüfen, dass keine der Wasserpflanzen giftig für Tiere oder Menschen sind. Das Ziel hier ist ein gutes Verhältnis zwischen Nährstoffverbrauch und Abnahme zu erreichen.
Ähnlich wie bei der Auswahl der Pflanzen kann man so gut wie jede Teischfischart in seinem Schwimmteich ansiedeln. Die Ansiedlung der Regenerationszonen bietet den Teichbewohnern ausreichend Schutz und setzt sie nicht unnötigem Stress aus. Auch Teichpflanzen gedeihen in ihren Regenerationszonen besonders gut.
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